Quelle: DVD Cover und Filmszenen: Universal
Quelle: DVD Cover und Filmszenen: Universal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Waterworld, Original: Waterworld (1995)

Universal Pictures, Lawrence Gordon; Produktionsland: USA; Länge: 130 min

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Darsteller Team
Kevin Costern als Mariner Regie: Kevin Reynolds, Kevin Costner
Tina Majorino als Enola
Drehbuch: Peter Rader, David Twohy
Jeanne Tripplehorn als Helen Produktion: Kevin Costner, John Davis, C. Gordon, L. Gordo
Dennis Hopper als Deacon Kamera: Scott Fuller, Dean Semler
Michael Jeter als Gregor Schnitt: Peter Boyl
 Robert LaSardo als Smitty  Musik: James Newton Howard

Besprechung:

Inhalt:

Die Zukunft: alles Eis der Erde ist seit Jahrhunderten geschmolzen und der Planet nunmehr ein riesiger Ozean. In dieser Wasserwelt gibt es künstliche Atolle, von Menschen aus Schrott und anderen Materialien festungsartig erbaute Wohnbereiche. Ihre Bewohner müssen ständig auf der Hut sein, „Smoker“, mit Schusswaffen, Motorbooten und Jetskies ausgestattete Piraten, überfallen diese letzten  Lebensadern der Menschheit immer wieder, um an  Rohstoffe zu gelangen. Mutterboden und Wasser sind die wertvollsten Ressourcen und werden wie Gold gehandelt.

 

Fernab jener Zivilisationsreste lebt der Mariner, ein mutierter Mensch mit Kiemen und Schwimmflossen. Er verbringt oft Monate auf der offenen See und besucht die Atoll-Städte nur, um Lebensmittel zu tauschen. Eines Tages lernt er an einem dieser trostlosen Orte Helen kennen. Sie betreibt einen kleinen Tauschhandel. Die junge Frau kümmert sich um die zehnjährige Enola. Das Kind birgt ein gefährliches Geheimnis, denn auf ihrem Rücken befindet sich eine Tätowierung, die eine Karte zum letzten bewohnbaren Land der Erde sein soll: DRYLAND. Die Smoker, unter der Führung ihres brutalen Anführers Deacon, wissen um die große Macht, die von dieser Karte ausgeht. So verfolgt Deacon nur ein Ziel: er will diesen vielleicht letzten Hort natürlicher Rohstoffe um jeden Preis finden.

 

Als die Ältesten des Atolls indes erkennen, dass der Mariner ein Mutant ist, wollen sie ihn töten lassen. Doch bevor sie ihr Werk vollenden können, greifen die Smoker  mit voller Wucht an. Wenn Helen und Enola überleben wollen, haben sie nur eine Chance: Mariner zu befreien und mit ihm zu fliehen, denn sein Trimaran ist schneller als jedes Motorboot. Wird die Flucht gelingen?...

 

Fazit:

Für mich gehört Waterworld zu den mit am meisten unterschätzten Endzeit-Scifi Streifen, die ich kenne.Dem Film wurde nie die Aufmerksamkeit zuteil, die er verdient hätte. Das Projekt war 1995 tatsächlich das bis dato teuerste  aller Zeiten. Das lag unter anderen daran, dass überwiegend mit echten Sets, statt mit Miniaturen gearbeitet wurde. Ein Abenteuerfilm wie dieser, der nur auf dem Meer spielt, wurde bis zur Verwirklichung durch Kevin Reynolds und Kevin Costner für undurchführbar gehalten. Zu groß waren die Risiken, zu enorm der Aufwand.

Tatsächlich spiegeln die Produktionskosten von 175 Millionen Dollar (soviel kostet heute ein top aktueller Kino Blockbuster!) diesen Aufwand wider. Die hier gezeigten Bilder gehören wahrlich zu den spektulärsten ihrer Zeit. Schon zu Beginn findet ein Angriff auf ein von Menschen bewohntes und aus Schrott erbautes sogenanntes Atoll durch „Smoker“, die Piraten in dieser Zukunftsvision“, statt. Diese "Stadt des Meeres" wurde im Maßstab 1:1 vor der Küste Hawaiis erbaut, da man die entsprechenden Szenen mit Miniaturen einfach nicht glaubwürdig drehen konnte. Dazu gesellen sich rund dreißig Jetskis, einhundert Armbrüste, dreihundert MGs und zweitausend Kostüme.

 

Die Computeranimation war 1995 zwar noch nicht annähernd so ausgereift wie heute, doch erst zwei Jahre zuvor hatte Steven Spielberg mit seinem Meisterwerk Jurassic Park bewiesen, was damals bereits möglich war. Also wurde diese kostspiele und seinerzeit ultramoderne Technologie auch für einige Sequenzen in Waterworld eingesetzt. So gibt es etwa sehr schön anzusehende CGI-Unterwasseraufnahmen, die die versunkenen Städte Amerikas zeigen oder ein Seemonster, welches vom Mariner auf sehr unkonventionelle Art gejagt wird. Auch am Land wurde weder in puncto Spezialeffekte, noch bei den Sets nicht gespart: Der von den Smokern bewohnte ehemalige Supertanker „Exxon Valdez“ wurde als riesiges, über 100 Meter langes Set in L.A. Nachgebaut. Das Wasser wurde später per Computer hinzugefügt.

 

Man sieht dem Film also jederzeit an, welch enorme Kraftanstrengung hier betrieben wurde. Doch nicht nur allein deswegen macht mir das Werk bis heute so viel Spaß. Ich bin bekennender Kevin Costner Fan. Ich liebe das Epos „Der mit dem Wolf tanzt“, schaue trotz seiner Schwächen immer noch Postman und freute mich wie ein Schneekönig, ihn in Man of Steel zu sehen. Sicherlich trägt im Falle des hier zu besprechenden Titels auch das Endzeit-Setting seinen Teil zu meiner Sympathie bei, denn ich bin ein großer Fan von Filmen im Stile von Mad Max und Co. Besonders gelungen scheint mir die Idee, einen Endzeitfilmen auf dem Meer zu produzieren. In üblichen Streifen der Postapokalyptik ist die Erde meist ein öder, trockener  wüstenartiger Ort. Hier wurde einmal der entgegengesetzte Weg gegangen. Der Gedanke eines Menschen, der sich immer perfekter an seine neue Umgebung anpasst und in einer Wasserwelt mit der Zeit Kiemen und Schwimmhäute entwickelt, ist nach wie vor faszinierend und ein viel zu seltenes Thema im Genre. Filme wie The Abyss   oder Serien wie DSV Seaquest   gehören daher gerade aufgrund ihrer Andersartigkeit zu meinen Favoriten. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn mal wieder ein ähnlich gelagerter Film oder eine derartige Serie den Weg in die heimischen Kinosääle oder Wohnzimmer finden würde.

 

Über die Spezialeffekte wurde weiter oben schon vieles gesagt. Sicherlich wirkt die ein oder andere Computerbearbeitung heute nicht mehr ganz so taufrisch aus. Doch insgesamt bewegt sich die Optik des Films nach wie vor auf hohem Niveau. Das beste sind sicherlich die zahlreichen Stunts, von denen Kevin Costner übrigens, wie schon in „Der mit dem Wolf tanzt“ viele selbst auf sich genommen hat. Warum sowohl Costner, als auch Dennis Hopper seinerzeit für eine Goldene Himbeere nominiert wurden, bleibt mir jedenfalls ein Rätsel, doch allzu ernst sollte man diese „Auszeichnung“ wohl sowieso nicht nehmen. Schließlich wurde mehr als einem Film, der heute als Kultfilm gilt, die Ehre einer Nominierung zuteil. Dazu gehören u.a. „Freitag der 13.“, „Rambo 3“, „Karate Kid 3“, „Bodyguard“, „Last Action Hero“, Armageddon – das Jüngste Gericht, Godzilla, Star Wars Episode I und Star Wars Episode II. Was die Nominierung derartiger Werke über die Verantwortlichen der Goldenen Himbeere sagen, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.

 

Alles in allem ist Waterworld sicherlich nicht der beste Film aller Zeiten. Doch so schlecht, wie er gerne geredet wird, ist er bei weitem nicht. Wir haben hier ein Endzeit-Scifi Abenteuer im ungewöhnlichen Setting mit grandiosen Bilden und guten schauspielerischen Leistungen vor uns. Das Werk weist zwar Mängel im Drehbuch auf, weiß aber aufgrund seiner anderen Vorzüge dennoch sehr gut zu unterhalten.

persönliche Bewertung: 4/6