Quelle: Cover und Bildzitate: Twentieth Century Fox
Quelle: Cover und Bildzitate: Twentieth Century Fox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Titan A.E., original: Titan A.E. (2000)

David Kirschner Productions, Fox Animation Studios, Twentieth Century Fox;

Produktionsland: USA; Länge: 95 Minuten

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Sprecher Team
Holger Speckhahn als Stimme von Cale Tucker Regie: Don Bluth, Gary Goldman
Alexandra Neldel als Stimme von Akima Produktion: Don Bluth, Gary Goldman, David Kirschne
Detlef Bierstedt als Stimme von Cpt. Corso Drehbuch: B. Edlund, J. Whedon, J. August u.a
Nathan Lane als Stimme von Preed Produktionsdesign: Philip A. Cruden
Anke Reitzenstein als Stimme von Stith Schnitt: B. Bender, F. Trayler, P. M. Smith
Besprechung:

Inhalt:

 

Besprechung:

Inhalt:
Im Jahr 2038 steht die Menschheit auf ihrem technologischen Höhepunkt. Das TITAN-Projekt ist das kühnste und wichtigste, je in Angriff genommene Forschungsprojekt und soll in Kürze gestartet werden. Doch plötzlich wird die Erde aus unbekannten Gründen von der mächtigen Alien-Rasse der DREJ angegriffen. Der Planet wird zerstört, doch im letzten Moment können sich noch Hunderttausende Menschen mit Raumschiffen ins All retten. Unter ihnen befindet sich auch der Junge Cail, während sein Vater verzweifelt versucht, die TITAN in Sicherheit zu bringen. Die Flucht gelingt, doch Cales Vater bleibt verschwunden und die letzten Reste der Menschheit werden zu vagabundieren Heimatlosen, die ihr Leben als unterprivilegierte „Streuner“ auf Raumstationen überall in der Galaxie fristen.

Fünfzehn Jahre später ist aus Cale ein junger sturer Mann geworden, der auf der Station TAU 14 als Schrottsammler seinen Lebensunterhalt verdient. Als er sich mit einigen außerirdischen Kollegen anlegt, kommt ihm im letzten Augenblick Captain Corso zu Hilfe, der einst der Stellvertreter seines Vaters gewesen war. Jahrelang hat er nach Cale gesucht, denn nur er hat den Schlüssel zur Suche nach der TITAN, die in der Lage ist, einen neuen Planeten zu erschaffen. Somit könnte der Menschheit ein Neubeginn ermöglicht werden. Nach anfänglichem Zögern fasst Cale Vertrauen zu Corso, vor allem aber zur hübschen Akima. So ziehen die drei Menschen gemeinsam mit ihrer bunt zusammengewürfelten Crew los, um das letzte Geheimnis der TITAN zu lüften. Doch die DREJ haben einen Verräter eingeschleust und sind ihnen bereits auf den Fersen. Immer wieder greifen sie an und immer wieder entkommen Corso, Cale, Akima, der lamagesichtige erste Offizier Preed, der reptiloide Gune und die kanguru-artige Stith den Fängen der Energiewesen. Doch die DREJ verfolgen ihr Ziel, die endgültige Vernichtung der Menschheit, mit aller Konsequenz. Schließlich kommt es zum Showdown...

 

Fazit:Titan A.E. war eines der letzten ganz großen Zeichentrick-Animationsprojekte des US-amerikanischen Kinos und das letzte der (Twentieth Century) Fox Animation Studios. Bei einem Budget von fünfundsiebzig Millionen Dollar spielte der Film weltweit nur dreiunddreißig Millionen Dollar ein und geriet somit zum größten Flop in der Geschichte der altehrwürdigen Abteilung und letztlich zu ihrer Schließung. Dabei sollte der Streifen den sterbenden Zeichentrickfilm auf eine neue Ebene hieven und ihm zu einem neuen Aufschwung verhelfen. Und tatsächlich lesen sich die Produktionsdetails wie eine Superlative. Sechsundzwanzig Animateure und insgesamt dreihundertzwölf Techniker waren über ein Jahr lang damit beschäftigt, Zeichnungen anzufertigen, sie einzuscannen und 3D Hintergründe zu programmieren, deren Aussehen man Aufnahmen des Hubble Teleskops entlehnt hatte.Zuzüglich kam eine Riege von Schauspielern zum Einsatz. Produzent Gary Goldman erklärt in einem Interview, warum: „Egal wie gut die Animateure sind – wenn es um menschliche Figuren geht, wird es schwierig. Deshalb haben wir für die menschlichen Charaktere im Film eine Unmenge Bewegungsstudien aufgenommen.“ Technisch gesehen sah das so aus, dass die Schauspieler erklärt bekamen, was sie genau zu tun hatten und wo sie stehen mussten. Um die Bewegungsabläufe so natürlich wie möglich erscheinen zu lassen, wurden reale Requisiten verwendet. Das alles wurde dann hinterher in den Computer eingescannt und mit den Zeichnungen kombiniert. Kritiker haben dem Film vorgeworfen, dass seine Spezialeffekte bestenfalls mittelmäßig seien. Dem kann ich nicht zustimmen. Tatsächlich sind gerade die Hintergründe des Werks fantastisch anzusehen, während die Charaktere Ergebnisse klassischer Zeichentrickarbeit sind. Die Alienfiguren sind vielleicht nicht innovativ, aber doch lustig designet und prima gezeichnet. Die menschlichen Figuren sind ansehnlich. Die Symbiose zwischen Computer- und Zeichentrickanimation scheint mir also bestens gelungen.

Der Plot mag für sich gesehen recht simpel sein, erhebt aber auch gar keinen Anspruch auf Originalität. Titan A.E. will ein Abenteuerfilm für junge und und junggebliebene sein und wagt sich daher aus dem altbekannten Gut gegen Böse Schema nicht heraus. Dennoch wartet die Story mit einigen Twists auf, die zwar letztlich vorhersehbar bleiben, den Unterhaltungswert aber dennoch aufwerten. Die Gegenspieler der Menschheit, die DREJ, stellen dabei vielleicht die interessanteste Kreation der Kreativköpfe dar. Das Design der Spezies ist für meinen Geschmack äußerst gut gelungen und die kalten Blautöne spiegeln ihr Wesen hervorragend wieder. Dasselbe trifft für das bunte und belebte Universum dieses Werks an sich zu. Egal ob insekten-, vogel-, oder krötenartig. Die Ideenschmiede trug hier einiges zusammen und schuf dazu wundervoll spacige Raumstationen, seltsam und schön anmutende Planeten und coole Raumschiffdesigns, die sich hervorragend in die Story integrieren. Für mich als Zeichentrick- und Science Fiction Fan macht allein diese Tatsache das Werk attraktiv.

Schade ist lediglich, dass der Titel manchmal etwas über das Ziel hinausschießt und einige der geplanten Gags einfach nicht richtig zünden wollen. Die Kakerlake, die als Küchenchef fungiert und die pure Anwesenheit von Menschen als unhygienisch betrachtet, kann mir kein Lächeln auf das Gesicht zaubern, obwohl die Idee sicherlich originell ist. Es wäre hier vielleicht besser gewesen, sich mehr auf die Spannungselemente zu verlegen und ein wenig von der bisweilen zu kindlichen Attitüde abzulegen. Klar, Titan A.E. sollte ein Familienfilm für Kinder ab sechs Jahren werden, um ein möglichst großes Publikum anzulocken. Doch vielleicht wäre es besser gewesen, den Plot für ein Publikum ab zwölf Jahren zu schreiben. Damit hätte man sich von den übermächtigen Disney Studios und den immer stärker aufkommenden Animationsfilmen von Pixar und Dreamworks wohltuend abgehoben und wäre weniger als Mittelmaß wahrgenommen worden. So aber ist der gewünschte Spagat nicht gelungen und weder Kinder, noch Teenager fühlten sich wirklich angesprochen. Das ist überaus schade und macht diesen Film für mich zu einem der meist unterschätzten Animationsfilme, dem leider der zweifelhafte Ruf anhaftet, das endgültige Aus des Zeichentrickfilms mit eingeläutet zu haben.

Wer den Film bisher noch nicht gesehen hat, sollte auf jeden Fall einmal einen Blick riskieren. Mit seinen tollen Animationen, den schönen Designs und dem rockigen Soundtrack ist Titan A.E. allemal für einen netten Unterhaltungsabend mit der ganzen Familie gut.

persönliche Bewertung: 4(+)/6