Space Trucker, original: Space Trucker (1996)

Goldcrest Films International, Peter Newman Productions, Mary Breen-Farrelly Productions; Produktionsland: UK,

Irland, USA; Länge: ca. 92 min.

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Darsteller Team
Dennis Hopper als John Canyon Regie: Stuart Gordon
Stephen Dorff als Mike Pucci Drehbuch: Stuart Gordon
Debi Mazar als Cindy Produktion: M. Breen-Farrelly, P. Newman, G. Johnso
Georg Wendt als Keller Kamera: Ted Mann
Charles Dance als Nabel/Macanudo Schnitt: John Victor-Smith
 Vernon Wells als Mr. Cutt  Musik: Colin Towns

Besprechung:

Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 2196. Die Erde liegt in ihren letzten Zügen, immer mehr Menschen werden evakuiert. In dieser tristen Zukunft hat sich Space Trucker John Canyon darauf spezialisiert, keine Fragen zu stellen und jede Fracht anzunehmen, die man ihm anbietet. Als er für die übermächtige „Gesellschaft“ für eine Fracht quadratischer, genetisch veränderter Schweine, die er zur Erdorbit-Raumstation bringen sollte, wieder einmal nicht bezahlt wird, gerät er in Streit mit einem Gesellschaftsangestellten. Der will ihn nämlich um sein Geld betrügen und verprügelt den Trucker auch noch schamlos.

Prompt wehrt sich Canyon allerdings und der nicht gerade schlanke Gesellschafts-Vorarbeiter wird aus einem Bullauge auf in den Weltraum gesogen. Von Sicherheitsleuten gesucht, verbündet John sich kurzerhand mit Mike Puccis und der hübschen Cindy, die unbedingt zur Erde will. Sie flüchten sich auf den untersten Level der Station, wo ein zwielichtiger Schurke illegale Aufträge vergibt. John nimmt an, nichts ahnend, dass sich in den Frachtcontainern eine fast unbesiegbare Armee Kampf-Roboter befindet, die den Auftrag hat, für den machtgierigen Boss die Erde zu erobern...

 

Fazit:

Ihr habt Lust auf ein schlichtes Weltraumabenteuer, ein wenig Action, eine einfache, aber spaßige Handlung? Dann seit Ihr bei Space Truckers aus dem Jahr 1996 genau richtig. Der Film von Stuart Gordon ist wahrlich kein Meisterwerk, doch er macht auch beileibe nicht alles falsch. Beim Schauen des Titels ertappte ich mich immer wieder bei dem Gedanken, dass es sich gut um einen Pilotfilm für eine letztlich nie gestartete Serie handeln könnte.Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Handlung geht in Ordnung, ist aber recht oberflächlich gehalten. Dafür ist die Story mit einigen netten ironischen Einfällen gespickt und könnte gut (und soll es wohl auch) als Hommage an die Trucker des amerikanischen Mittelwesten durchgehen. Genau dort könnte Space Trucker durchaus spielen.

Was haben wir? Ein kleiner selbständiger Trucker, der durch die Annahme mehr oder weniger legaler Aufträge zu überleben versucht und jeden Job annimmt, den er kriegen kann. Ein Neuling, der sich seine Sporen verdienen möchte, aber im Truck seines Kontrahenten landet und eine schöne Kneipenbedienung, die unbedingt nach Hause möchte, um die kranke Mutter zu besuchen. Dazu gesellt sich ein Bösewicht, der mittels einer unbesiegbar erscheinenden Robot-Armee die Erde beherrschen möchte.

All diese Klischees werden bunt durcheinander gewürfelt und mit einer Portion Witz versehen. Dazu gesellen sich Spezialeffekte, die für die Entstehungszeit des Films, 1996, voll in Ordnung gehen. Komplett am Computer erzeugt, mögen diese heute zwar billig und sogar antiquiert wirken. 1996 war es allerdings noch nicht voll üblich, alles mittels CGI zu machen. Außerdem war die Technologie bei weitem nicht so weit entwickelt, wie heute. Mit diesem Wissen und der Tatsache im Hinterkopf, dass „Space Truckers“ ein klassisches B-Movie ist, ist Gordon hier ein durchaus ansehnlicher Film geglückt.

 

Stuart Gordon ist kein schlechter Regisseur und Drehbuchautor, doch auch keiner der besten. Auf sein Konto gehen unter anderem der wirklich nicht schlechte Mech-Film Robot Jox und Fortress – Die Festung mit Christopher Lambert, sein vielleicht erfolgreichstes Werk, Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft, sowie einige mehr oder weniger erfolgreiche Horrorstreifen. Die meisten seiner Filme verwirklichte er mit verhältnismäßig niedrigem Budget, doch versteht er sein Handwerk und schafft es immer wieder, trotz simpler Stories unterhaltsame Filme zu drehen. Einen hohen Anspruch verfolgt Gordon dabei sicherlich nicht und auch Space Trucker möchte nicht mehr, als mit Witz und Action gute 90 Minuten lang zu unterhalten. Und das gelingt ihm hier.

 

Schauspielerisch hätte er sicherlich, abgesehen von Dennis Hopper, eine bessere Wahl treffen können. Stephen Dorff und Debi Mazar sind genau so stereotyp, wie ihre Rollen, wobei Debi Mazar meiner bescheidenen Meinung nach eigentlich nicht über schauspielerisches Talent verfügt. Das macht sie dafür zumindest teilweise mit ihren wundervollen Augen wett. Stephen Dorff ist ein eher dümmlicher Held, der offenbar nie eine wirkliche Schauspieler-Ausbildung genossen hat. Im Gegensatz dazu ist Dennis Hopper ein gestandener Schauspieler, der an der Seite von Größen wie James Dean (Giganten, 1956), John Wayne („Die vier Söhne der Katie Elder“, 1965; „Der Marshal“, 1969), Clint Eastwood (Hängt ihn höher, 1968), Peter Fonda (Easy Rider, 1968), Martin Sheen und Marlon Brando (Apocalypse Now, 1979) oder auch Kevin Costner (Waterworld) spielte. Ihn mit Anfängern wie Dorff und Mazar zusammen zu stecken, ist eigentlich eine Schande. Immerhin rettet Hopper den Film allerdings. Ich habe mich jedenfalls über seinen Spielwitz sehr gefreut.

 

Mir hat der Streifen auf jeden Fall einigen Spaß bereitet, wenn der Titel auch sicherlich nicht gerade ein Highlight meiner Sammlung ist. Doch mit einem Preis von 5€ am „Grabbeltisch", bin ich absolut zufrieden mit dem Kauf. Wenn Ihr also wieder einmal Lust auf ein waschechtes Space-Abenteuer habt und nicht wisst, was Ihr einschalten sollt, schaut euch ruhig einmal  um, ob ihr den Film nicht in irgendeiner Angebotsbox entdeckt. Ihr werdet es nicht bereuen.

persönliche Bewertung: 3(+)/6