Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Universal
Quelle: DVD Cover und Szenenfotos: Universal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Serenity - Flucht in neue Welten, Original: Serenity (2005)

Universal Pictures, Produktionsland: USA, Länge: 119min

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Darsteller Team
Nathan Fillion als Cpt, Malcom Reynolds Regie: Joss Wheadon
Gina Torres als Zoé Washburn Produktion: Barry Mendel
Summer Glau als River Tam Drehbuch: Joss Wheado
Morena Baccarin als Inara Serra Kamera: Jack N. Green
Adam Baldwin als Jayne Cobb Schnitt: Lisa Lassek
Jewel Staite als Kaywinnit Lee „Kaylee“ Frye Musik: David Newman
 Alan Tudyk als "Wash" Washburn  -
Sean Maher als Simon Tam  -

Besprechung:

Inhalt:

Zwei Monate nach dem ein Kopfgeldjäger versucht hatte, River von der Serenity zu entführen (Firefly - Der Aufbruch der Serenity (2002) Folge 14), hat sich auf dem Raumschiff der Firefly Klasse einiges verändert. Shepherd Darrial Brook und die Companion Inara haben das Schiff verlassen. Für die restliche Crew ist es fast unmöglich, noch Aufträge anzunehmen. So entschließt sich Cpt. Reynolds, die Lohngelder einer privaten Sicherheitsfirma, die auf den äußeren Planeten als Ersatzpolizei fungieren, zu überfallen.

 

River und Ihr Bruder Simon, der seine Schwester vor Monaten aus den Fängen von Allianzwissenschaftlern befreit hat, befinden sich auch noch auf dem Schiff. Doch das ungewöhnliche Mädchen stellt für die Allianz eine Gefahr dar. Nicht nur, dass die skrupellosen Wissenschaftler sie zu einer schier  übermenschlichen Waffe gemacht haben, sie hat auch die Fähigkeit, Gedanken zu lesen. Als einer der führenden Ärzte des Geheimlabors Besuch von hochrangigen Parlamentsmitgliedern erhielt, war auch River anwesend und erfuhr aufgrund ihrer mentalen Fähigkeiten ein fürchterliches Geheimnis, das unter allen Umständen gewahrt werden muss. So wird ein mit umfangreichen Befugnissen ausgestatteter Geheimagent, ein Operative, auf die Tams angesetzt. Damit wird auch die Serenity-Crew zu einem Ziel.

 

Als die Firefly-Mannschaft auf einem Planeten rastet, um dort Geschäfte zu machen, empfängt River über ein Fernsehprogramm einen von der Allianz gesendeten militärischen Code und wird darauf hin, für Reynolds und Cobb völlig unvorbereitet, von einer Sekunde zur anderen zu einer programmierten Kampfmaschine. Doch das Signal hatte noch eine weitere Funktion: River aufzuspüren. Dies gelingt und von nun an ist ein äußerst gerissener und brutaler Feind der Serenity auf den Fersen, der Operative.

 

Der nutzt jedes noch so abscheuliche Mittel, um seine Aufgabe, River zu töten, zu beenden. Als Reynolds und sein Team Shepherd auf einem Planeten kontaktieren, auf dem er als Priester tätig ist, nimmt dieser seine Freunde auf. Kurz darauf werden alle Bewohner, auch Shepherd, brutal getötet. Ebenso ergeht es jedem anderen Menschen, der in den letzten Tagen Kontakt zur Serenity aufgenommen hatte.

 

 

Von nun an gilt es, um das nackte Überleben zu kämpfen. Und da ist auch noch das schreckliche Geheimnis, das River in sich trägt und das so unglaublich ist, dass seine Bekanntmachung die Allianz erschüttern könnte. Als die Mannschaft des kleines Raumschiffs erfährt, was hinter diesem Rätsel steckt, gibt es nur noch ein Ziel für die Crew: Das Geheimnis muss an die Öffentlichkeit gebracht werden, koste es was es wolle....

 

 

Reynolds, Cobb und Zoé haben indes ganz andere Sorgen. Der Planet, auf dem sich die Lohngelder befinden, wird von Reavern heimgesucht, menschenfressende Barbaren, die wie Heuschrecken über Schiffe und Randwelten herfallen und alles und jeden töten oder bei lebendigen Leib fressen. Durch Wash`s Flugkünste gelingt eine spektakuläre Flucht in letzter Minute.

Fazit:

Nachdem wir uns vor einigen Tagen schon mit  Firefly - Der Aufbruch der Serenity (2002) befasst haben, folgt nun die Besprechung für den auf der Serie basierenden Kinofilm. Mit nur neunundreißig Millionen Dollar Budget (zum Vergleich standen Jonathan Frakes für Star Trek VIII zehn Jahre zuvor fast zehn MIllionen zur Verfügung)  wurde Joss Wheadon ein eher schmales Budget in die Hand gedrückt, um aus einer Serie einen Film hervorgehen zu lassenr. Tatsächlich waren die Einschaltquoten für Firefly kurz gesagt so ein Desaster, dass Joss Wheaon in einem Interwiev auf der DVD scherzt, die Anzahl der Personen, die die Serie gemacht und die, die sie gesehen hätten, wäre in etwa gleich hoch. Und auch der Kinofilm blieb mit einem Einspielergebnis vom nur 36 Millionen Dollar leider hinter seinen Erwartungen zurück. Anders sah das natürlich bei den DVD Verkäufen aus. Wie schon bei der DVD Veröffentlichung, haben die Verkäufe recht hohe Gewinne in die Kassen gespült. Schuld am Misserfolg von Serie und Kinofilm war unter anderem die mangelnde Unterstützung seitens Universal. Schon die Serie war kaum beworben worden. Denselben Fehler beging man zehn Jahre später wiederum. Hinzu gesellten sich zahlreiche Fehler wie eine fürchterliche Ausstrahlungspolitik des Senders. Ob es jemals noch einen Film geben wird, und sei es auch nur als Direct To DVD, ist momentan mehr als fraglich.

 

Zum Film selbst: der glänzt vielleicht nicht mit Mega-Spezialeffekten. Tatsächlich sind CGI' s eher sparsamer gehalten, dafür aber sehr sehenswert. Sei es eine Verfolgungsjagd in einem "Maultier" genannten Gefährt auf einer Planetenoberfläche, oder auch die Weltraumschlacht im Orbit des Planeten Haven zwischen Reavern und Allianz. All das ist toll, macht aber nicht den eigentlichen Reiz des Films aus. Der rührt von einer intelligent erzählten, berührenden Geschichte her, die Anspielungen an Religion und Politik nicht vermissen lässt. So wird etwa deutlich, dass jede nach außen hin noch so perfekt wirkende Regierung auch immer Dreck am Stecken hat ( ganz besonders vielleicht die USA).

Die wirklich brillianten Schauspieler, allen voran Nathan Fillion, Adam Baldwin und Summer Glau, leben ihre Charaktere und man merkt allen Akteuren in jeder Minute die Freude an, wieder Teil des Franchise gewesen zu sein. Nathan Fillion zeigt uns einen Anführer, der vielleicht seine Fehler hat, aber immer um das Wohlergehen seiner Crew besorgt ist. Die Zeit hat bei ihm nicht alle Wunden geheilt und lässt ihn manchmal hartherzig erscheinen. Doch in Wirklichkeit ist er ein warmherziger Mensch, für den die Serenity sein zu Hause, die Crew seine Familie ist.

 

Summer Glau versteht es, ihren Charakter gefährlich und doch unschuldig, introvertiert aber mit dem Wunsch nach menschlicher Nähe auszustatten. In einem Augenblick erscheint sie unschuldig naiv, im zweiten als kalte Killermaschine, die obendrein noch verdammt viel Sex ausstrahlt. Dann sind da noch die gemeinsamen Szenen und einige, die den Fan zu Tränen rühren, den unbedarften Zuschauer aber mindestens überraschen dürften und auf die hier nicht weiter eingangen werden soll. Schließlich sollt ihr Serie und Film ja auch selbst noch anschauen.

Die Kameraführung ist, wie schon in der Serie, hervorragend. Szenen, wie der Absturz der Serenity sind einfach nur toll in Szene gesetzt. Wackelkamera und schnelle und verissene Perspektivenwechsel vermitteln uns wirklich den Eindruck ein Raumschiff trudele der Planetenoberfläche entgegen. Man könnte meinen, man säße selbst am Steuer des Schiffes. Ebenso perfekt ist die Kameraführung in den Actionszenen. River's Kampfszenen etwa sind schnell, intensiv, hitzig. Der Angriff der Reaver zum Ende des Film vermittelt das klaustrophobische Gefühl, sich in einer Falle zu befinden, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Viel besser kann man es meiner Ansicht nach kaum machen. Joss Wheaon ist eben ein großer Geschichtenerzähler und ein ebenso guter Regisseur.

 

Schnitttechnisch bin ich der Ansicht, hätten dem Film zehn Minuten mehr gut getan. Zuviel ist der Schere zum Opfer gefallen. Die Beziehung zwischen den miteinander verheirateten Wash und Zoé hätte für meinen Geschmack gerne noch ein wenig mehr herausgearbeitet werden können. Auch hätte ich gerne etwas mehr über das Firefly Universum ansich erfahren. Wann haben sich China und die USA zu einer Supermacht vereint, so dass man 500 Jahre später chinesisch und englisch spricht? Wie hat sich die Allianz entwickelt und warum bleiben die Randwelten so sehr unberührt von der "wahren Zivilisation"? Das alles sind Fragen, die zehn oder 20 Minuten mehr Film sicherlich hätten erzählen können. Doch das ist meckern auf hohem Niveau. Auch ohne diese Aspekte ist Serenity - Flucht in neue Welten ein Film mit einer hintergründigen, intelligenten, aber auch unterhaltsamen Geschichte, die uns einiges zu erzählen hat.

persönliche Bewertung: 6/6