Quelle: Cover und Szenenfotos entstammen der DVD von Columbia Tristar
Quelle: Cover und Szenenfotos entstammen der DVD von Columbia Tristar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

John Carpenter' s: Ghosts of Mars, Original: Ghosts of Mars (2001)

Screen Gems und Storm King Productions, Produktionsland: USA, Länge: 94 min

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Darsteller Team
Ice Cube als James „Desolation“ Williams 
Regie: John Carpenter
Natasha Henstridge als Lt. Melanie Belard Produzent: Sandy King
Jason Stratham als Sgt. Jericho Butler Drehbuch: John Carpenter und Larry Sulkis
Clea DuVall als Bashira Kincaid Kamera: Barry G. Kibb
Joanna Cassidy als Dr. Arlene Whitlock Schnitt: John Carpenter, Paul Warschilk
Schnitt: John Carpenter  Musik: John Carpenter

Besprechung:

Inhalt:
Im Jahr 2176 ist der Mars weitestgehend terraformiert und kolonisiert. Große Edelmetallvorkommen wurden entdeckt, so gibt es viele versprengte kleine Goldgräberstädte, die rund 640000 Menschen beherbergen. In einem dieser Städte sitzt der Gangster „Desolation“ Williams und wartet darauf, von einigen Polizisten unter der Führung von Commander Helena Braddock und der hübschen Lt. Melanie Belard abgeholt und zu seinem Prozess gebracht zu werden. Sechs Menschen soll Williams brutal zugerichtet und anschließend enthauptet haben, um Lohngelder zu stehlen
Als der Zug in Shining Canyon einfährt, merkt der Trupp schnell, dass etwas nicht stimmt. Obwohl Zahltag ist, befindet sich niemand auf den Straßen. Die Gruppe trennt sich und entdeckt in mehreren Gebäuden eine große Anzahl Bergarbeiter wie Schlachtvieh an der Decke aufgehängt und geköpft. Da „Desolation“ eines solchen Verbrechens angeklagt ist, steht er, obwohl hinter Gittern, im Verdacht, etwas mit dieser Mordserie zu tun zu haben. Doch die Cops müssen schnell erkennen, dass etwas unvorstellbar Böses in der Stadt sein Unwesen treibt. Eine uralte Marszivilisation wurde während Grabungsarbeiten ausversehen befreit und ergreift Besitz von den Menschen. Ihr Ziel ist klar: alle Eindringlinge auf dem Roten Planeten endgültig zu vernichten. Zum Schluss bleiben nur noch Desoaltion, Melanie und wenige andere Überlebende, die sich verzweifelt gegen eine Übermacht wahnsinnger und blutrünstiger ehemaliger Arbeiter, die nun voll und ganz unter dem Einfluss der Aliens stehen, zu wehren versuchen. Und das mit allen Mitteln...

 

Fazit:Ghosts of Mars gehört für mich zu jenen Filmen, die man nicht wirklich gesehen haben muss. Platte Dialoge, Tricktechnik wie aus den 80ern, eine krude Story und zumindest teilweise schlechte Schauspieler. Wer, in aller Welt, hat Ice Cube nur eingeredet, er könne schauspielern? Der Mann ist einfach...wie soll ich sagen?....schlecht. Das möchtegern- coole Gehabe mag auf der Bühne als Rapper noch angemessen sein. Aber verbunden mit einer fast katastrophalen Gestik und Mimik wirkt der Auftritt auf mich persönlich mehr peinlich.

So gesehen hat dieser Film eigentlich fast alles, was man für einen netten, genüsslichen Trashabend braucht, wenn...ja wenn er sich selbst nicht so ernst nehmen würde. Es gibt ja durchaus Ansätze, die bei einem netten Männerabend mit Bier und Nachos Spaß machen könnten. Es fließt reichlich Blut, Köpfe fliegen über die Sets und reichlich Stunts würzen das Ganze. Die sind auch gar nicht mal schlecht gemacht. Die Stuntkoordinatoren haben hier durchaus gute Arbeit geleistet. Selbst der krude Plot stört nicht sonderlich, es sollen ja schließlich die Fetzen fliegen. Die Kulissen wissen ebenfalls zu gefallen. Carpenter stellt sich einen terraformierten Planeten Mars vor, der dreckig, windig und staubig ist. Die Goldgräberstädte im Bunkerstil schaffen eine Art Endzeit-Western-Stimmung. Das sorgt schon für einige Atmosphäre.

Die von den ätherischen Marswesen befallenen Bergarbeiter erinnern in ihrem Look sehr an Filme wie Mad Max und sind ebenfalls ganz nett anzusehen. Richard Cetrone ist auch kein schlechter Oberbösewicht. Der Look geht also insgesamt völlig in Ordnung. Doch wenn man gleich zu Anfang des Films mit nicht mehr zeitgemäßen Spezialeffekten konfrontiert wird und so offensichtlich mit Modellen vor einem Greenscreen gearbeitet wird, und das im Jahre 2001, muss man sich fragen, ob die Zeit an Carpenter vorbeigezogen ist. Nicht, dass ich Modelle nicht mögen würde, im Gegenteil. Ich bin kein Freund von, ständig in ähnlichen Stilistiken daherkommenden, CGI-Bombast-Filmen. Insofern begrüße ich durchaus eine Rückkehr zum Althergebrachten. Leider nur ist genau das aber nicht sehr gut umgesetzt. Jedes bisschen Atmosphäre, das auf der einen Seite mühsam aufgebaut wird, wird gleich wieder konterkariert, entweder durch wirklich miese Dialoge („Zeit zu überleben“, oder: „Du wärst ein guter Gangster geworden...und Du ein guter Cop“ etc.) noch miesere Schauspieler, oder eben, wie oben erwähnt, durch unzeitgemäße Spezialeffekte. Das ist vor allem auch deshalb bedenklich, weil es heute schon Fanfilmprojekte gibt, die das wesentlich besser können, etwa der 2011 herausgekommene Nydenion, der zwar kein Meisterwerk der großen Dialogkunst darstellt, aber technisch dafür richtig gut aussieht.

 

Das Drehbuch hat darüber hinaus noch einige weitere Schwächen. Die Figuren sind absolut stereotyp und austauschbar, keine Spur von einem Actionhelden wie Snake Plissken, der, wenn schon nicht gerade der tiefgehendste Charakter, so doch aber wenigstens richtig cool ist. Kein Hauch eines John Nada, dem man seine Herkunft als Tagelöhner sofort abnimmt und der zwar nicht der klügste doch aber schlau genug ist zu begreifen, dass hier etwas unglaubliches im Gange ist. Nein, John Carpenter hat hier wirklich nicht seinen besten Streifen abgeliefert. Gottseidank bewies er erst wieder 2010 mit „The Ward“, dass er es noch kann. Es wird Euch also nicht „umbringen“ wenn Ihr Ghosts of Mars nicht gesehen habt, bereichern wird es Euch aber auch nicht.

persönliche Bewertung: 2(+)/6