Quelle: Cover und Bildzitate: Paramount Pictures
Quelle: Cover und Bildzitate: Paramount Pictures

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Feuer am Himmel, original: Fire in the Sky (1993)

A Lieberman Production, Paramount Pictures, DVD: Paramount

Produktionsland: USA; Länge: ca. 105 Minuten

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Darsteller Team
D. B. Sweeney als Travis Walton Regie: Robert Lieberman
James Garner als Lt. Frank Watters Produktion: Joe Wizan, Todd Black
Robert Patrick als Mike Rogers Drehbuch: Tracy Tormé
Craig Sheffer als Allan Dallas Kamera: Bill Pope
Peter Berg als David Whitlock Schnitt: Steve Mirkovich
 Henry Thomas als Greg Hayes Musik: Mark Isham
Bradley Gregg als Bobby  -

Besprechung:

Inhalt:

Die Holzfäller Travis Walton, Mike Rogers, David Whitlock, Greg Hayes und Bobby „Hill“ arbeiten für die Regierung in den White Mountains. Der enge Zeitplan zwingt die Crew dazu, bis spät in den Abend vor Ort zu bleiben. Auf dem Weg zurück beobachten sie tief im Wald aus ihren Truck heraus ein seltsames, rotes Licht. Zuerst denken sie an einen Waldbrand, doch das Phänomen scheint sich mit ihnen zu bewegen. Als auch noch das Radio unvermittelt ausfällt, halten sie am Straßenrand.

 

Neugierig steigt Travis aus dem Wagen und beobachtet die, in ein tiefes Rot getauchten, Baumwipfel. Plötzlich erblickt er direkt über sich ein seltsames, unidentifierbares Flugobjekt. Seine Gefährten rufen ihm angsterfüllt zu, er solle sofort ins Auto steigen, doch bevor Walton die Gefahr erkennt, trifft ihn ein grün-blauer blitzartiger Lichtstrahl. Er wird zu Boden geschleudert. In wilder Panik fliehen Mike und die anderen mit Vollgas durch die Nacht, bis sie einige Kilometer später an einem Seitenstreifen den Truck anhalten. Von Gewissensbissen geplagt, kehrt Mike schließlich um, doch Travis ist verschwunden. Was ist geschehen? Wurde er von Außerirdischen entführt? Oder gar ermordet?

Als Mike, Allan, David, Greg und Bobby in ihre Heimatstadt Snowflake zurückkehren, tun sie das einzig Richtige: sie verständigen den Sheriff und erzählen ihre Geschichte. Auf der einen Seite kennt dieser die meisten der Männer seit ihrer Kindheit, auf der anderen kann er die völlig abstrus wirkende Story nicht glauben. Ratlos bittet er um Hilfe und erhält diese schließlich vom bekannten Bundesermittler Lt. Frank Watters. Der glaubt allerdings kein einziges Wort und wittert einen simplen Mord aus Rache. Und tatsächlich scheint einiges gegen die Holzfäller zu sprechen...

 

Fazit:

Allerdings macht genau das auch wieder Spaß. Denn die Special Effects sind sehr gut gelungen und sorgen zum Ende hin für einen wohligen Schauer, wie wir ihn sonst etwa aus Akte X, oder Taken kennen. Gerade der Anfang und eine längere Passage kurz vor Ende, stechen hier besonders hervor. Sie werten den, ansonsten eher in einer Mischung aus Drama und Thriller inszenierten, Film enorm auf.  Hier kommen wir dann auch zu meinem Kritikpunkt. Der gesamte Mittelteil dreht sich im Grunde um die Frage, wie es den fünf Zeugen ergeht. Nicht dass es nicht spannend wäre zu sehen, wie sich die ganze Stadt gegen einen Mann wendet, der dort aufgewachsen ist.

 

Feuer am Himmel basiert auf den in der Ufo-Forschung bekannten Erzählungen des Holzfällers Travis Walton Der Mann war vom 05. bis zum 10 November 1975 verschwunden und behauptete nach seinem Auftauchen, von einem Ufo entführt worden zu sein. Tatsächlich bestätigten seine fünf Kollegen diese Geschichte und unterzogen sich, noch während Walton verschwunden war, einem Lügendetektortest. Dieser blieb unschlüssig und wurde auf Bestreben der Holzfäller im Jahr 1992 wiederholt. Diese Tatsache macht den Film schon für sich interessant, wobei man ihn selbstverständlich nicht als filmisches Tagebuch der tatsächlichen Ereignisse betrachten darf. Hollywood-typisch werden besonders Travis' Erlebnisse im Raumschiff mit einer guten Portion Mystery-Touch überzeichnet.

 

Auch James Garner als misstrauischer Ermittler Lt,. Frank Watters macht seine Sache sehr gut. Er schürt ein Misstrauen, dass die Jungs nicht verdient haben. Immerhin sagen sie von Anfang an die Wahrheit, so unglaublich sie auch erscheinen mag. Was dadurch ein wenig zu kurz kommt, ist die Geschichte um den Entführten selbst. Da mir als Zuschauer von Anfang an bewusst ist, dass sich die Ereignisse genauso abgespielt haben, wie Mike und die anderen sie schildern, hätte man hier dramaturgisch durchaus etwas anders vorgehen können. Warum legt Regisseur Robert Lieberman (u.a. Akte X, Eureka, The Expanse) die Geschichte nicht auf zwei Ebenen an und schwenkt zwischen den Zeugen und dem Entführten? So weist das Werk gerade im Mittelteil die ein oder andere Länge auf. Das ist schade, denn die Geschichte an sich ist spannend und interessant. Auch die schauspielerischen Leistungen können sich darüber hinaus sehen lassen. Mit Mark Isham holte man sich außerdem einen eher ungewöhnlichen, aber durchaus bekannten, Komponisten, der sich sowohl im Jazz-, als auch Elektronic- Genre zu Hause fühlt. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl im Bereich Dramaturgie wäre also locker noch mehr drin gewesen.

persönliche  Bewertung: 4/6

Sonderteil: die Vorgeschichte zum Film:

Die Ufo-Forschung ist ein interessantes Betätigungsfeld und in einigen Belangen wesentlich seriöser, als es gerne hingestellt wird. Schade ist, dass sich auf diesem Forschungsgebiet Befürworter und Gegner unversöhnlich gegenüber stehen, anstatt ihre jeweiligen Ergebnisse zu koordinieren, um so ein adäquates Bild der Problematik zu schaffen.

Grundsätzlich unterscheidet man mittlerweile zwischen vier Arten der Begegnungen (nach manchen Lesungen fünf), wobei ich mich bewusst etwas vorsichtiger ausdrücken möchte:

  1. die „einfache“ Sichtung eines unbekanntes Flugobjektes aus einer relativen Nähe

  2. die Sichtung eines unbekanntes Flugobjektes in Verbindung mit physischen Einwirkungen auf die Umgebung (Strahlungsrückstände, verstümmelte Tiere etc.)

  3. die Begegnung mit einem Alien (beispielsweise als Außerirdische gedeutete unidentifizierbare Lebewesen etc.)

  4. die Entführung von Menschen durch Außerirdische (?), verbunden mit Untersuchungen, Flügen in einem unidentifizierten Flugobjekt und ähnlichem.

Den Film Unheimliche Begegnung der dritten Art kennen wohl die meisten von uns. Begegnungen der vierten Art werden etwa in der brillanten Steven Spielberg Serie Taken thematisiert. Die beiden bekanntesten, in der realen Ufo-Forschung dokumentierten, Fälle sind wahrscheinlich die des Ehepaars Betty und Barney Hill von 19. bis 20 September 1961, sowie der des Travis Walton vom 05. bis 10. November 1975. Interessant ist, dass es zwar in beiden Fällen erhebliche Gründe zur Skepsis gibt, diese aber andererseits bis heute stets auf dieselbe Grundargumentation zurückgeführt wird:

  1. Geldgier (Verkäufe der Geschichte an Magazine, Buchautoren und Filmstudios, Schulden)

  2. Fehlinterpretation kognitiver Prozesse, falsche Erinnerungen oder optische Täuschungen (z.B. aufgrund aktiver Ufo-Gläubigkeit)

  3.  Geltungsdrang

Im Fall des Travis Walton wurden zur Befragung zu den Umständen seiner Erlebnisse die Mittel der Hypnose und, anders als im Fall Hill, ein Lügendetektor eingesetzt. Es ist bekannt, dass ein Lügendetektor durch gezielte Autosuggestion oder auch eine Fehlinterpretation erlebter Vorgänge, zu missverständlichen Ergebnissen führen kann. Dies geschieht zwar relativ selten, kommt aber hin und wieder vor. Im Fall Travis Walton und Kollegen wurden die Auswertungen des Jahres '75 tatsächlich als schlecht auswertbar klassifiziert. Ein weiterer Test im Jahr 1992 fiel hingegen zu Gunsten der Betroffenen aus. Eine direkte (oder bewusste) Lüge konnte demnach bis heute keinem der Beteiligten nachgewiesen werden. Auch ist es richtig, dass Walton im Nachhinein finanziell von dem Vorfall profitierte. Dem steht jedoch bis heute die Tatsache entgegen, dass es fünf Zeugen gibt, die wegen des Verschwindens Waltons fast wegen Mordes angeklagt worden wären. Außerdem mussten alle sechs Holzfäller im weiteren Verlauf erhebliche Repressalien in Form von  Verleumdungen, öffentlichen Anschuldigungen etc. über sich ergehen lassen.

Ob dieses Ereignis aus neutraler Sicht als glaubhaft angesehen werden könnte, lasse ich hier einmal unbeantwortet. Für mich ist, wie immer in solchen Fällen, ein gesunder Zweifel angebracht. Dieser sollte aber mit einem wachen Geist gepaart sein. Fakt ist, dass die im Netz zur Verfügung gestellten Informationen sowohl auf Seiten der Befürworter, als auch der Skeptiker, selektiv und bewertend sind. Daher bieten diese Aussagen nur als Konglomerat eine einigermaßen adäquate Informationsquelle. Noch besser ist es, sich bei Interesse vernünftige Primär-, oder Sekundärliteratur zuzulegen.

Zusatzliteratur:

Feuer am Himmel, Travis Walton, Kopp Verlag 1996

http://www.debunker.com/texts/walton.html

Die unterbrochene Reise, John G. Fuller, Kopp Verlag 1996

Ufo Begegnungen der ersten, zweiten und dritten Art, Allen J. Hynek, Goldmann 1978