Quelle: DVD Cover und Bildzitate: Warner Brothers
Quelle: DVD Cover und Bildzitate: Warner Brothers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Contact, Original: Contact (1997)

Warner Brothers, South Side Amusement Company, Produktionsland: USA, Länge: 144 min

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Darsteller Team
Jodi Foster als Dr. Eleanor „Ellie“ Arroway Regie: Robert Zemeckis
Matthew McConaughey als Palmer Joss Produktion: Steven Starkey, Robert Zemecki
James Woods als Michael Kitz
Drehbuch: James V Hart, Michael Goldenberg
John Hurt als S. R. Hadde Kamera: Don Burgess
Rob Lowe als Richard Rank Schnitt: Arthur Schmid
 David Morse als Ted Arroway  Musik: Alan Silvestri

Besprechung:

Inhalt:

Seit ihr Vater den Satz: „Wenn wir die Einzigen im Universum sein sollen, wäre das eine ziemliche Platzverschwendung“ aussprach, ist Elli Arroway von der Radioastronomie fasziniert. Deshalb widmet sie ihre Zeit der Suche nach dem ersten Kontakt zu Außerirdischen, dem S.E.T.I. Projekt, Search for ExtraTerrestrial Intelligence. Sie bekommt Radiozeit am Arecibo-Radioteleskop in New Mexiko und lernt dort den blinden Astrophysiker Kent Clark, sowie den Schriftsteller „Reverent“ Jos Palmer kennen, mit dem sie eine kurze Affaire hat.

Ihr Chef, Dr. David Drumlin, hat jedoch nichts für „Fantastereien“ wie der Suche nach Außerirdischen übrig und streicht ihr kurzerhand die Mittel. Doch Arroway gibt nicht auf und sucht nach einer Möglichkeit der Privatfinanzierung. Schließlich genehmigt ihr der schwerkranke Ingenieur und Industriemagnat S. R. Hadden die benötigten Mittel und sie kann weiterforschen.

 

Eines Tages, ihr Projekt steht wieder einmal kurz vor dem Aus, empfängt Ellie mit dem Very Large Array Radioteleskop ein offensichtliches Signal von der Wega. Von dort werden die Primzahlen von 1 bis 101 gefunkt. Nachdem alle Zweifel ausgeräumt sind und die Echtheit des Signals bewiesen wurde, entdeckt Ellis Team, die inzwischen vom Militär und Drumlin beobachtet werden, ein Bildsignal, dass die Rede Adolf Hitlers zur Eröffnung der Olympischen Spiele 1936 zeigt. Doch die Außerirdischen haben nicht nur irdische Fernsehsignale zurückgesendet, sie verwenden die Übertragung auch als Trägersignal für eine riesige Datenmenge.

Elli muss sich gegen die Bürokratie und Drumlin durchsetzen, der das Projekt mittlerweile unverhohlen als seins ausgibt, denn bei den Daten handelt es sich um eine Bauanleitung und die unkonventionelle Astronomin möchte unbedingt herausfinden, was sich dahinter verbirgt. Wozu dient der Bauplan und was bezwecken die Aliens?...

 

Fazit:

Contact gehört für mich zu den Filmen der späten 90er Jahre, die es wirklich durch und durch wert sind, gesehen zu werden. Robert Zemeckis greift hier auf die Buchvorlage des inzwischen legendären Carl Sagan zurück. Der am 20.12.1996 während der Dreharbeiten verstorbene Astronom, Roman- und Sachbuchautor war ein großer Befürworter des S.E.T.I. Projekts. Contact ist vielleicht einer seiner besten Romane und Sagan arbeitete bis zu seinem Tod an Zemeckis Vision des ersten Kontaktes mit.

Die Oscar- und Golden Globe Gewinnerin Jodi Foster spielt die Astronomin Ellie Arroway (die Figur ist übrigens der Astronomin Jill Tarter gewidmet). Ihr Auftritt ist so überzeugend, gefühlvoll und konsequent, dass keinen Moment Zweifel an der Figur aufkommen. Szenen wie die etwa, als Arroway das Signal zum ersten Mal hört, ihre Reise zu den Außerirdischen antritt, oder auch die Anhörung zum Ende des Films sind schlicht denkwürdig.

 

 

Auch Matthew McConaughey überzeugt auf ganzer Linie als Reverent Palmer. Zerrissen zwischen seiner Liebe zu Gott, der Suche nach Wahrheit und seinen Gefühlen zu Ellie, unterstützt er sie von dem Moment an, als er sie wiedersieht. Aus Angst sie zu verlieren, stimmt er dagegen, dass Arroway die Reise zu den Sternen durchführen darf und nimmt ihr damit das, wofür sie ein Leben lang gekämpft hat. Dieser Konflikt wird wunderbar dargestellt und gipfelt in der Schlussszene, in der er sich schließlich vollends zu ihr bekennt. Der simple Satz „Ich glaube ihr jedenfalls“, ändert letztlich alles zwischen den beiden. Arroway gelangt letztlich zur Erkenntnis, dass es zwischen Himmel und Erde noch mehr gibt, als ihre wissenschaftlichen Überzeugungen.

 

Die Geschichte rührt an den Glaubensgrundsätzen der Menschheit. Was ist wahrer Glaube? Sind wir allein? Wie gehen wir mit der Antwort um, egal wie sie auch ausfällt? Wie reagiert die Menschheit beim ersten Kontakt? Bis hin zur metaphysischen Frage nach der Existenz Gottes werden philosophische und politische Themen glaubwürdig und (möglichst) realistisch, aber doch auch mit  Feingefühl herausgearbeitet. Das hält nicht nur das Niveau, sondern auch den Spannungslevel ganz weit oben. Der Film schürt eine Erwartungshaltung auf Antworten, die allerdings dann doch ausbleiben. Die Frage, ob die Reise nun tatsächlich stattfand, wird abschließend nicht beantwortet, sondern der Fantasie des Zuschauers überlassen. Wir erfahren zwar, dass die Kamera 18 Stunden lang lief, es also zumindest die von Arroway geschilderte Zeitverzerrung gab. Doch hat sie erlebt, was sie glaubt, erlebt zu haben? Contact lässt diese Frage klugerweise offen und gibt uns so viele Denkanstöße auch über den Film hinaus.

 

Technisch ist der Streifen ebenso brillant, wie dramaturgisch. Mit 90 Millionen $ war der Film für die damalige Zeit durchschnittlich hoch budgetiert. Die Spezialeffekte entsprechen durchgehend höchstem Niveau. Die Reise durch das Wurmloch wurde beispielsweise vor dem Blue Screen gedreht, wobei die rasante Fahrt durch das Raum/Zeitkontinuum  computeranimiert ist. Doch es wurde ebenfalls eine große Bandbreite von weiteren Techniken verwendet, u.a. eine wackelige Kameraführung, die Darstellung von Schwerelosigkeit mittels Seilen, oder auch computerbearbeitete Zerreffekte. All das harmoniert miteinander und lässt diese Sequenz zu einer unvergesslichen Einheit verschmelzen.

 

Hier ist wirklich alles gelungen. Drehbuch, Schauspieler, Kameraführung, Special Effects - alles greift ineinander. So wird uns ein grandioses Filmerlebnis beschert, das mit 144 Minuten Spieldauer genau die richtige Länge hat, um alle Themen zu erfassen, die das Werk ansprechen will. Für mich gehört Contact in die Riege der Klassiker der Neuzeit. Dies ist ein Film, den man gerne öfter sehen darf und trotzdem immer noch etwas neues in ihm entdeckt.

persönliche Bewertung: 6(-)/6