Quelle: Cover: 88 Films, Bildzitate: Schröder Media
Quelle: Cover: 88 Films, Bildzitate: Schröder Media

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trancers 1, Alternativ: Future Cops, Original: Trancers (1985)

Altar Productions, Empire Productions, Lexyn Productions, Produktionsland: USA, Länge: ca. 85 min

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Darsteller Team
Tim Thomerson als Jack Deth
Regie: Charles Band
Helen Hunt als Leena  
Produktion: Charles Band, Debra Dion
Telma Hopkins als Ruth „Ruthie“ Raines
Drehbuch: Danny Bilson und Paul de Meo
Art LaFleur als McNulty   
Kamera: Marc Ahlberg
Anne Seymour als Chairman Ashe Schnitt: Ted Nicolaou
 Richard Herd als Chairman Spencer  Musik: Phil Davies

Besprechung:

Inhalt:

Im Jahr 2247 sind sogenannte Trancer die größte Bedrohung der Menschheit. Trancer sind ehemals Menschen gewesen, die aber von mutierten, übersinnlich begabten  Wesen wie dem Verbrecher „Whistler“ zu willenlosen zombieartigen Sklaven gemacht wurden.  Auf den ersten Blick kann man sie nicht von normalen Menschen unterscheiden. Erst wenn sie aktiviert werden, verwandeln sie sich in ferngesteuerte, grauhäutige fratzenverzerrte Killermaschinen. Daher ist es schwer, sie aufzuspüren. Der Kampf wird von den „Trooper“ geführt, einer Polizeieinheit, der auch Jack Death angehört. Er kämpft verbissen und unerbittlich, denn er hat nicht nur seine Frau an die Trancer verloren, sondern kämpft auch auf verlorenen Posten.

 

 

Als „Whistler“ einen Weg findet, in die Vergangenheit zu reisen, um die Vorfahren des Rates der Weltregierung zu töten, hat der „Council“ keine andere Wahl, als jemanden hinterher zu schicken. Die Wahl fällt auf Death, der wegen seiner unkonventionellen Methoden berühmt ist. Doch der Transfer findet nur auf Bewusstseinsebene statt, der Geist wird in einen Vorfahren transferiert, während der Körper im künstlichen Tiefschlaf gehalten wird.

Wenn Jack Death jemals wieder zurück möchte, muss er Whistler finden, doch der ist gerissen und lebt nun im Körper eines Vorfahren, der im Jahr 1985 Leutnant bei der Polizei von Los Angeles war. Und dies nutzt er gnadenlos aus, indem er die ganze Polizeidienststelle in Trancer verwandet. Dem Trooper Death steht nun eine Armee von willenlosen und schwerbewaffneten Polizisten gegenüber, die nur ein Ziel verfolgen: ihn zu töten...

 

Fazit:

 

Wer sich mit mit SciFi Filmen als Hobby befasst, wird nicht umhin kommen, sich auch intensiver mit sogenannten B-Movies auseinander zu setzen. Der Begriff an sich meint heute einen für das Fernsehen oder Direct To DVD produzierten, mit wenig Budget ausgestatteten, Film. Das Bild des B-Movies hat sich dabei in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Ursprünglich handelte es sich um Vor-Filme, Streifen, die also vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt wurden. Das ganze begann bereits in den 20er Jahren mit sogenannten Serials, die in etwa 20 minütige Episoden unterteilt waren (beispielsweise Buck Rogers (1939)) und in den Kinos gezeigt wurden. Durch ihren Fortsetzungscharakter sollten sie das zahlende Publikum an die Lichtspielhäuser binden. Auch relativ kurze Filme von 40 bis 60 Minuten Länge, oft mit Seriencharakter, liefen als Vorfilme im Kino. Mit zunehmender Popularität des Fernsehens verlor diese Idee jedoch immer mehr an Bedeutung und das B-Movie verlegte sich erst auf amerikanische Diners und später dann auf das Fernsehen. Die letzten Etappen waren Direct to Video und aktuell Direct To DVD Produktionen. Viele dieser Direct To DVD Streifen werden dabei natürlich auch im Fernsehen gezeigt, da die Lizenzen billig zu haben sind und man so Sendezeit voll bekommt. Viele Titel dieser Art sind beispielsweise auf RTL 2 oder Tele 5 zu sehen.

 

In der SciFi machen diese Art günstig produzierter Titel einen recht großen Teil der erwerbbaren Filme aus. Die oft schlechten Titel erscheinen nicht selten als sogen. "Mockbuster" im Schatten sehr erfolgreicher Großproduktionen, so nahmen z.B. in den 80er Jahren im Sog der Terminator Filme Streifen mit Cyborg-Thematik schlagartig zu.  Als 1977 Star Wars zu einem Phänomen avancierte, erschienen in den Folgejahren zahlreiche Titel mit ähnlichen Namen, aber ungleich schlechterer handwerklicher Ausführung,so etwa Space Wars, produziert von Roger Corman. Aktuell sind es die Transformers Filme, die die B-Experten von Asylum auf den Plan gerufen haben. Transmorphers heißt das schauderige Machwerk.

 

Dass man hingegen auch mit wenig Budget unterhaltsame Filme produzieren kann, zeigen Titel wie Robo Jox, „Death Race 2000 oder eben der hier zu besprechende Trancers.

 

 

 

Der Film hat eine solide Action-Story. Die Idee der „Trancers“, Menschen die von Wesen mit immenser psychischer Stärke in eine Art willenlose Zombies verwandelt werden, um die Weltherrschaft an sich zu reißen, ist sogar recht kreativ und darüber hinaus spannend visualisiert. Dabei gelingt es unter anderem durch relativ gute Mattepaintings ein glaubwürdiges zerstörtes Los-Angeles zu zeigen. Das fast wie zufällig am Bildschirmrand zu sehende Schild mit der Aufschrift „Lost Angeles“ stellt hier nur eine der vielen guten Ideen dar, mit der dem Zuschauer vermittelt wird, wie es in dieser Zukunft um die Menschheit bestellt ist. Der größte Teil des Films spielt dann in der Gegenwart des Jahres 1985. Das war auf der einen Seite kostensparend, andererseits aber Hauptbestandteil des grundlegenden Plots und ist entsprechend gut umgesetzt. Die Regiearbeit des auf B-Movies spezialisierten Charles Band ist zwar keine Offenbarung, geht aber so weit in Ordnung.

 

Für Schnitt und Kamera zeichnen Mac Ahlberg und Ted Nicolaou verantwortlich, die später auch Robo Jox betreuen sollten. Die Musik ist 80er Jahre typisch auf Synthi-Pop ausgelegt, das kann man mögen, muss man aber nicht. Für mich ist die Musik einer der Schwachpunkte des Streifens.

Dafür spielt Tim Thomerson die Rolle des alternden, desillusionierten Cops aus der Zukunft, der auf die Befehle seiner Vorgesetzten pfeift und nach seinem Bauch entscheidet, ganz überzeugend. Es ist schon spaßig mit anzusehen, wie er sich in der Vergangenheit zurecht zu finden versucht und Leena in die Geschichte hineinzieht. Die Rolle wird von Helena Hunt gespielt, die zwar ein durchaus süßes Mädchen war (und heute noch sehr hübsch ist), schauspielerisch stand sie 1985 noch am Anfang ihrer Karriere, was man ihrem manchmal noch etwas unbeholfenen Spiel anmerkt. Bekannt geworden war sie 1977 durch den guten Thriller „Achterbahn“ und hat seitdem durchgehend relativ erfolgreich als Schauspielerin gearbeitet, unter anderem in „Cast away“ an der Seite von Tom Hanks. Gut, die Story des Films glänzt nicht gerade mit Logik, doch da habe ich schon ganz andere Filme gesehen, die es mit wesentlich mehr Budget auch nicht besser hinbekommen haben. Die Ausstattung ist zwar ebenfalls nicht gerade denkwürdig, ist aber bezogen auf das sicherlich recht niedrige Budget des Films angemessen. Ein großes Effektfeuerwerk darf man ebenfalls nicht erwarten, doch dies erwarte ich bei einem Plot wie diesem auch gar nicht.

Alles in allem haben wir hier einen der besseren, recht unterhaltsamen, B-Movies vor uns, den man sich gerne zulegen darf, wenn man mal nichts zu schauen hat. Der Film bewegt sich m. E.  auf einem durchschnittlich guten Niveau und macht Spaß.

persönliche Bewertung: 3(+)/6