Quelle: DVD Cover und Bildzitate: Splendid Films
Quelle: DVD Cover und Bildzitate: Splendid Films

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Flug des Navigators, orginal: Flight of the Navigator (1987)

Walt Disney Pictures, Producers Sales Organization, New Star Entertainment, Viking Film,

DVD Release: Splendid Films

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Darsteller Team
Joey Cramer als David Scott Freeman Regie: Randal Kleiser
Paul Reubens als Stimme von Max Produktion: Mark Damon
Sarah Jessica Parker als Carolyn McAdams Drehbuch: Mark H. Baker
Howard Hessemann als Dr. Faraday Kamera: James Glennon
Matt Adler als Davids Bruder Jeff mit 16 Schnitt: Jeff Gourson
 Veronica Cartwright als Mutter von David Musik: Alan Silvestri

Besprechung:

Inhalt:

1978: der zwölfjährige David sucht in einem Waldstück, nicht weit vom Haus der Eltern entfernt, nach seinem Bruder. Als er ihn findet erschreckt dieser ihn versehentlich so sehr, dass er eine Böschung herabrutscht und ohnmächtig wird. Als der Junge erwacht und nach Hause läuft, stellt er erschreckt fest, dass seine Familie nicht mehr auf dem Anwesen zu leben scheint. Die neuen Bewohner rufen die Polizei und nach kurzer Recherche stellt sich heraus, dass der Zwölfjährige von seinen Eltern als vermisst gemeldet wurde, und zwar vor achteinhalb Jahren! Anscheinend ist er im Gegensatz zum Rest der Familie keinen Tag gealtert. Auch kann er sich an nichts erinnern, was nach seinem Sturz im Wald geschah.

eitgleich wird auf einem Feld von NASA Fachleuten und dem Militär, einige Kilometer entfernt, ein UFO geborgen, dass offenbar bei dem Absturz einen Strommast streifte und dabei beschädigt wurde. Leiter der Bergung ist der NASA Wissenschaftler Dr. Faraday, der von nun an von dem Gedanken besessen ist, die Geheimnisse des fremden Raumschiffes zu lüften. Allerdings ist sein Team auch nach Tagen intensiver Versuche nicht in der Lage, das Schiff zu öffnen. Als er von der seltsamen Geschichte des Kindes David Scott Freeman hört, reift in ihm eine Theorie: es gibt nur einen logischen Grund, warum der Junge innerhalb von acht Jahren körperlich  nicht gealtert ist: Zeitdilatation. Da Schiff und Junge zeitgleich auftauchten, muss also eine Korrelation zwischen beiden bestehen. Die möchte der ehrgeizige Physiker um jeden Preis herausfinden.

 

Er lässt David zu sich bringen und erkennt schnell, dass in dem Kind mehr steckt, als er sich jemals erträumt hat. In dessen Gehirn sind sämtliche Flugdaten des unidentifizierten Flugobjektes gespeichert. Außerdem hört David eine Stimme in seinem Geist, die Ihn ruft: „Navigator“, komm zu mir“. Nachdem er durch Zufall erfährt, dass der skrupellose Faraday ihn nicht wieder nach Hause gehen lassen möchte, bevor nicht auch die letzte Information extrahiert wurde entschließt er sich, dem Rufen nachzugeben und schleicht zum UFO. Sobald David davor steht, öffnet es sich und gibt den Blick auf sein Inneres frei. Und mehr noch: die künstliche Schiffsintelligenz „Max“ enthüllt, dass nur David in der Lage ist, ihn wieder nach Hause zu bringen, viele Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein ebenso unglaublicher wie unvergesslicher Trip beginnt...

 

Fazit:Mit Familienfilmen und -serien befasse ich mich immer besonders gern. Ob 20000 Meilen unter dem Meer, Die Stadt aus Stahl, Wargames, Das verbotene Spiel, Der Schatz im All oder Die Dreibeinigen Herrscher. Fast immer sind es wunderschöne Erinnerungen, die ich mit diesen Werken verbinde. Umso schwerer fällt es mir, diese Begeisterung vor allem mit Jüngeren, die heute ganz anderen Stoff gewohnt sind, zu teilen. Der Flug des Navigators von 1987 macht da kaum eine Ausnahme. Ich war zwar bereits 20 Jahre alt, als der Film in Deutschland in die Kinos kam, aber immer noch Kind genug, um von Anfang an begeistert zu sein. Das Werk orientiert sich in seiner Darstellungsweise ein wenig an dem vielleicht berühmtesten Vertreter seiner Art, E. T., an den es auch einige Reminiszenzen gibt. Wenn etwa zum Ende des Films der junge Held David mit seinem UFO an einer einsamen Tankstelle anhält und der dickliche, schmierige Besitzer dies gegenüber einer Familie mit „er sagte, er wollte nach Hause telefonieren“ kommentiert, weiß jeder Fan sofort, wer oder was genau parodiert wird.

Das bedeutet nun nicht, dass Regisseur Randal Kleiser sinnlos abgekupfert hätte. Er nimmt sich jedoch bisweilen einige nette Anspielungen heraus, die sich im übrigen auch gerne auf seine eigene Arbeit beziehen können. Ein prominentes Beispiel ist hier die zu hörende Musik aus dem Musical-Film „Grease“ (1978), in dem er ebenfalls Regie führte. Diese kleine Homage an die 70er  ist wiederum erzählerisch sinnvoll integriert, beginnt Davids Reise doch 1978 und führt ihn als Navigator des computergesteuerten Raumschiffes „Max“, zunächst ohne Erinnerung an das Geschehen, in die Zukunft, genauer 1987. Hier entspinnt sich auf der einen Seite ein wundervolles Abenteuer um einen ehrgeizigen NASA Wissenschaftler, der alles daran setzt, das UFO zu untersuchen und David als Ziel seiner Wünsche versteht. Andererseits möchte der intelligente Bordcomputer, der nach einem Unfall dem  zwölfjährigen Jungen seine vollständige Navigationsdatenbank ins Hirn gepflanzt hat, nach Hause und benötigt dazu das Wissen des Kindes. David wiederum, dem acht Jahre seines Lebens fehlen, würde am liebsten in die Vergangenheit zurückkehren.

 

Diese drei Storyteile werden so wundervoll kind- und jugendgerecht miteinander verwoben, dass man dem Plot gut folgen kann, aber dennoch Spannung aufgebaut wird. Darüber hinaus erweckt der Streifen auch heute noch eine kindliche Sehnsucht in mir. Wer wollte schließlich als Junge nicht einmal Captain eines Raumschiffes, etwa der "U.S.S. Enterprise" oder der "Orion" sein? Die Musik bietet zusätzlich abgesehen von 80er Jahre Elektrosounds und netten Soundeffekten die für Jugendfilme übliche Popkultur der entsprechenden Zeit. Das kennt man unter anderem aus Zurück in die Zukunft, Nummer 5 lebt!, oder auch Lisa, der helle Wahnsinn. Dieses Musikkonzept wird auch heute noch, vor allem von Disney, gerne praktiziert. Das verleiht dieser Art Film für meinen Geschmack einen zusätzlichen Erinnerungswert.  "Golden Oldies" wie "You're the one that I want" ("Grease) oder "The Power of Love" (Zurück in die Zukunft) werden schließlich immer noch gerne gehört.

 

Die Ausstattung ist hervorragend. Die Sets sind liebevoll und so zeitlos gestaltet, dass man auch heute noch den Eindruck hat, ein futuristisches Raumschiff vor sich zu sehen. Max' variables Design erinnert mich stellenweise sogar an einige der Entwürfe aus Star Wars Episode 1 bis 3, obwohl die Filme über ein Dutzend Jahre jünger sind. Disney ließ sich den Spaß immerhin 9 Millionen Dollar kosten, für einen Jugendfilm jener Tage eine relativ hohe Summe Geld. Entsprechend gut sehen die Spezialeffekte aus, wenn die verwendeten Techniken natürlich auch heute lange überholt sind.

s Hauptdarsteller holte man unter anderem das Jungtalent Joey Cramer (I-Man, Die Kampfmaschine aus dem All), die noch sehr junge und am Beginn ihrer Karriere stehende Sarah Jessica Parker, sowie die erfahrene Mimin Veronica Cartwright (u.a. „Die Vögel, Die Körperfresser kommen, Alien) ins Boot und schuf so, wie für Disney üblich, einen guten Cast aus frischen und bekannten Gesichtern. Alles in allem hat sich die Mühe für den Filmgiganten ausgezahlt, allein in den USA spielte Der Flug des Navigators mehr als das Doppelte seiner Kosten ein und wurde somit zu einem so großen Erfolg, dass immer wieder Gerüchte über ein Remake die Runde machen. Verdient hätte der Film es, denn eine schöne, gewaltfreie und kindgerechte Geschichte wie diese ist doch genau das Richtige, um Kids an das Science Fiction Genre heranzuführen.

 

Zur DVD Box:

Die immer ist die oben gezeigte DVD Box Teil meiner relativ umfangreichen DVD- und Blu Ray Sammlung. Sie enthält die beiden wunderschönen Filme Der Flug des Navigators und Nr. 5 lebt! auf je einer Einzel- DVD in normaler Bildqualität mit englischer und deutscher Tonspur. Inzwischen ist die Doppel-DVD allerdings teurer, als die Einzelanschaffung beider Werke. Wer aber dasselbe Glück hat wie ich, sie für 4€ auf dem Grabbeltisch zu schnappen, kann beruhigt zugreifen.

persönliche Bewertung: 4(+)/6