Quelle: Cover und Szenenfotos: 20th Century Fox
Quelle: Cover und Szenenfotos: 20th Century Fox

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alien Nation: Spacecop L.A. 1991, Original: Alien Nation (1988

20th Century Fox, Produktionsland: USA, Länge: 86 min

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Darsteller Team
James Caan als Matthew Sykes Regie: Graham Baker
Mandy Patinkin als  Sam (George) Francisco Produktion: Gale Anne Hurd, Richard Kobritz
Terence Stamp als William Harcourt Drehbuch: Rockne S. O´Bannon
Kevyn Major Howard als Rudyard Kipling Kamera: Adam Greenberg
Leslie Bevis als Cassandra
Schnitt: Kent Beyda
 Brian Thomson als Trent Porter  Musik: Curt Sobel

Besprechung:

Inhalt:

Das Jahr 1991 in Los Angeles: drei Jahre zuvor war ein riesiges Raumschiff mit 250000 Alien Sklaven, Newcomer genannt, an Bord in der Mohavewüste gelandet. Die Aliens kamen in Quarantäne und wurden schließlich in Los Angeles angesiedelt, wo schnell ein neues Slum, „Slag Town“ entstand. In dieser Gegend tut der altgediente Cop und Haudegen Matthew Sykes Dienst mit seinem Partner. Eines Abends beobachten die beiden Polizisten, wie ein Laden überfallen wird und greifen ein. Dabei wird Matthew' s Partner getötet.

Als einige Tage später ein Newcomer-Streifenpolizist der erste Detective der USA werden soll, meldet sich Sykes freiwillig als Partner in der Hoffnung, mit Hilfe des „Slag“ den Tod seines Freundes aufklären zu können. Nach anfänglichen Vorurteilen entwickelt sich schnell eine Freundschaft zwischen den beiden, die darin mündet, dass die beiden Cops nur ein Ziel kennen: den Mörder zu stellen, denn der will eine für die Newcomer gefährliche Droge in den Umlauf bringen, die das Bild, das man von den Aliens hat für immer verändert könnte...

 

Fazit:

Wie ich bereits schon in der gleichnamigen Serienbesprechung  angedeutet habe, ging der 90er Jahre Kultserie Alien Nation 1988 ein recht erfolgreicher Kinofilm voraus. Mit 16 Millionen Dollar Budget ausgestattet spielte der Film damals rund 32 Millionen ein.

Graham Baker wollte nach eigenen Aussagen eigentlich weniger einen Science Fiction Film, als vielmehr ein Street-Movie abliefern, der SciFi Elemente enthielt. Dies ist ihm recht gelungen. Dennoch blieben den Zuschauern die Science Fiction Teile offensichtlich wesentlich besser in Erinnerung. Dabei enthielt der Film selbstredend wesentlich weniger davon, als die spätere Serie mit ihren 20 Folgen und sechs Filmen. Eigentlich lieferte die Kinoversion nur das Grundgerüst, welches von Kenneth Johnson später dann weiter ausgebaut wurde.

Dennoch war dieses Gerüst bereits sehr anregend für die Science Fiction Fans jener Tage: es gab bereits die Angst vor Salzwasser, das andersartige und doch ähnliche Aussehen der Slags, ihre Neigung, sich mit saurer Milch zu betrinken und die seltsame mit Klickgeräuschen ausgestattete Sprache, die an die Sprache der südafrikanischen Buschbewohner erinnert. Natürlich waren schon die Aliens im Film Sklaven, die mit einem riesigen Raumschiff in der Mohave Wüste gelandet waren.

Darüber hinaus ist Alien Nation auch noch ein Action-Thriller, in dem es um für solche Filme typische Dinge wie Macht, Gier, Drogen, Sex und Gewalt ging. Auch dieser Part gelang recht gut. Somit schaffte Baker es, ein großes Zielpublikum anzusprechen.

 

Mit James Caan fand man den idealen Darsteller des einsamen, mit seinem Beruf verheirateten Cop Matthew Sykes, der hartgesotten die Straßen von L.A. bewacht und sich auf nichts anderes als seinen Partner verlässt. Caan war 1973 für seine Rolle in „Der Pate I“ für den Oscar nominiert worden und spielte in seiner Karriere öfter in Action Filmen prominente Rollen. In den letzten Jahren ist er im deutschen Kino und TV nur mehr selten zusehen, doch 2009 war seine Stimme in dem Animations-Hit „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ zu hören.

 

Sein Partner Mandy Patinkin ist Serienfans in Deutschland durch seine Rollen in „Chicago Hope – Endstatin Hoffnung“ (1994-2000) und seit 2011 in „Homeland“ bekannt. Auch er spielt seinen Part als unbedarften Newcomer mit Prinzipien ausgezeichnet, wenn mir persönlich auch Eric Pierpoint in der Serie als George Francisco eindeutig besser gefällt. Lobenswert sei hier einmal die Sychronisation erwähnt, die beiden Franciscos dieselbe Stimme verlieh. Tatsächlich fällt der Wechsel auch nicht sofort auf.

 

Wie gesagt ist Alien Nation von seiner Aufmachung und Gestaltung her eher ein Street-Movie, als ein SciFi Streifen. Daher kommt der Film mit erstaunlich wenig Special Effects aus. Dafür gibt es naturgemäß einige tolle Actionszenen, etwa wilde Verfolgungsjagden mit den großen amerikanischen Autos der 80er Jahre, oder Schlägereien und Schießereien. Das alles ist gut in Szene gesetzt und passt gut ins Gesamtkonzept.

Dennoch fehlt mir manchmal ein wenig die Spritzigkeit und die Figur des Matthew Sykes bleibt insgesamt zu blass. Auch hier hätten dem Film gerade auch als Kinofilm 10 bis 15 Minuten mehr sicherlich sehr gut getan, die man darauf hätte verwenden können, die Hintergründe der Figuren mehr aufzuarbeiten. So wird etwa die Quarantäne der Newcomer drei Jahre zuvor einmal erwähnt, auch die Aufseher (in der deutschen Synchro leider schlecht mit „Kontrolleure“ übersetzt) und die Tatsache, dass die Slags genetisch gezüchtete Sklaven sind, werden angesprochen. Doch all diese für die Gesamtstory nicht unwesentlichen Details werden eben nur einmal kurz erwähnt, nicht aber etwas näher beleuchtet. So fehlt es Alien Nation oft zu sehr an Tiefe, was dann auch eine noch bessere Bewertung verhindert.

Dennoch weiß der Film insgesamt zu gefallen und wurde immerhin die Grundlage für eine Serie, die trotz ihrer Kurzlebigkeit Kult wurde. Und seit 2009 kursieren immer wieder Gerüchte über ein Remake der Show. Wer weiß, was uns die Zukunft also noch bringt?

persönliche Bewertung: 4/6